Kaiser-Ebersdorfer Straße 290-292
Kaiser-Ebersdorfer Straße 290-292
Kaiser-Ebersdorfer Straße 290, 1110 WienBaujahr: 1977-1979
Wohnungen: 26
Architekt: August Kastner
Wohnen in Wien
Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.
Geschichte
Die Wohnhausanlage liegt im Bezirksteil Kaiserebersdorf, das sich aus einem erstmals 1108/25 erwähnten Gassengruppendorf entwickelte, dessen Kernbereich entlang der Kaiser-Ebersdorfer Straße, Mühlsanger- und Mailergasse lag. Die Häuser Kaiser-Ebersdorfer Straße 290 und 292 waren Bestandteil des alten barocken Ortskerns. Zwar wurde das Haus 292 durch einen Neubau ersetzt, die denkmalgeschützte Fassade des Hauses 290 blieb jedoch erhalten. Es wurde um 1726 erbaut (1. Besitznennung) und ist mit einer korbbogigen Einfahrt versehen, deren Keilstein ein Mühlrad mit der Bezeichnung 1757 trägt. Dies war das Hauszeichen des Müllermeisters Josef Mailer, der den Hof ab 1751 besaß.
Die Architektur
Die Wohnhausanlage besteht aus einem 1977 bis 1979 errichteten Neubau (Haus 292) und einem barocken, denkmalgeschützten Haus, das zur Gänze umgebaut wurde und von dem nur noch die Fassade im Original erhalten ist (Haus 290). Der Neubau fügt sich mit seinen drei Geschoßen unauffällig in die geschlossene, niedrige Verbauung der Kaiser-Ebersdorfer Straße ein. Die lange Fassade wird durch einen breiten Mittelrisalit und schmale, zweiachsige Seitenrisalite gegliedert. Die
... und die Kunst
Neben der korbbogigen Einfahrt mit dem Mühlrad und der Bezeichnung 1757 an der denkmalgeschützten Fassade des Hauses 290 befindet sich in der Durchfahrt auch ein mit Voluten und Rosetten besetztes barockes Portal. Das mit einer geschwungenen
Der Name
Benannt ist der Straßenzug nach dem ehemaligen Vorort Kaiserebersdorf, der erstmals 1108/25 urkundlich Erwähnung fand und 1892 gemeinsam mit Simmering und Teilen von Schwechat, Kledering und Albern als 11. Bezirk nach Wien eingemeindet wurde.
Architekten
August Kastner - August Kastner (1924-2002) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Nach dem Studium arbeitete er zunächst in verschiedenen Baubüros mit, wie etwa bei Rudolf Maculan, bevor er sich Mitte der 1950er-Jahre als Architekt selbständig machte. Neben mehreren Wohnbauten, entwarf er auch Gewerbebauten und Schulen, wie etwa eine Volksschule und Kindergarten in Perchtoldsdorf. Kastner war aber auch Bauleiter beim Wiederaufbau des Wiener Westbahnhofes nach 1945.