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Hetzendorfer Straße 43-45

Fakten

Hetzendorfer Straße 43-45

Hetzendorfer Straße 43-45, 1120 Wien

Baujahr: 1955-1957

Wohnungen: 33

Architekt: Eugen R. Schüssler

Weitere Adressen

Biedermanngasse 16, 1120 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage aus den Jahren 1955-1957 besteht aus zwei autonomen Baukörpern, die jeweils an das nördliche und südliche Kopfende des Grundstücks parallel zur Hetzendorfer Straße und zur Biedermanngasse errichtet wurden. Die insgesamt 4 Stiegen verfügen über heute 33 Wohnungen und sind hofseitig über die großzügig gestaltete Parklandschaft mit ihren gepflegten Grünflächen, Baum- und Strauchbepflanzungen, Parkbänken und einer Laube zu erschließen. Der autonome, bungalowartig anmutende, in Z-Form konstruierte Baukörper mit den zentrierten hochrechteckigen Fenstern wird heute als Künstleratelier genützt. Das Wohnhaus an der Hetzendorfer Straße ist zweigeteilt: Die Sockelzone nimmt die Geschäftsräume auf, in den oberen drei Etagen befinden sich die Wohnbereiche. An der Biedermanngasse wurde auf Lokale im Erdgeschoß verzichtet. Die Anlage folgt in ihrem Erscheinungsbild mit den vertikal und horizontal klar gegliederten Fensterreihen sowie der glatt verputzten, ornamentfreien Fassadengestaltung dem Typus des kommunalen Wohnungsbaus der 1950er-Jahre. Akzente setzen straßen- bzw. gassenseitig die Fensterfaschen sowie die zentrierten Gaupenfenster. Die nach Süden bzw. Norden gerichteten Hoffronten verzichten indes auf Fensterfaschen.

... und die Kunst

Das Tor der Einfahrt an der Hetzendorfer Straße wird von zwei hellen Natursteinreliefplatten mit "Figürlichen Darstellungen" flankiert. Die flach gestalteten Reliefs des österreichischen Bildhauers Ulf Mayer stammen aus den Jahren 1955-56 und messen je 0,7 m x 3 m (B x H).

Der Name

Der frühere Hetzendorferweg wurde 1894 in Hetzendorfer Straße umbenannt nach der ehemaligen Gemeinde Hetzendorf, die als "Hercendorf" 1156 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im Jahr 1894 erhielt auch die heutige Biedermanngasse ihre Bezeichnung nach dem kaiserlichen Siegelstecher und Hofjuwelier Michael Lazar Biedermann (1769-1843).

Architekten

Eugen R. Schüssler - Eugen R. Schüssler (1903-1966) studierte 1928/29 bei Josef Hoffmann an der Wiener Kunstgewerbeschule und 1929/30 bei Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach seinem Abschluss ging er eine Bürogemeinschaft mit Zoltán Müller ein, in der unter anderem das Wohnhaus Obere Bahngasse 28 in Wien 3 (1937/38) entstand. In Arbeitsgemeinschaft mit Josef Schilhab entwarf er nach 1945 vor allem Wohn- und Geschäftshäuser, wie etwa das Bürohaus Kärntner Straße 33 in Wien 1 (1950/52).