Gobergasse 62-72
Gobergasse 62-72
Gobergasse 62-72, 1130 WienBaujahr: 1964-1965
Wohnungen: 56
Architekt: Friedrich Pangratz
Weitere Adressen
Jagicgasse 2-4, 1130 Wien
Wohnen in Wien
In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildete 1961 ein städtebauliches Konzept von Roland Rainer. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.
Geschichte
Der westliche Abschnitt der Gobergasse, in dem die Wohnhausanlage liegt, wurde erst in der Zwischen- und Nachkriegszeit allmählich verbaut. Davor befanden sich hier Wiesen, Äcker und Gärten. Die Anlage entstand in unmittelbarer Nähe zur berühmten Werkbundsiedlung von 1932 auf einem brachliegenden Baugrund, den die Gemeinde Wien im Jahr 1936 erwarb. Mit dem Bau der Werkbundsiedlung wurde dieser Bereich als neues Wohngebiet städtebaulich erschlossen, während die Wohnhausanlage im Rahmen der Stadterweiterung in den 1960er-Jahren errichtet wurde.
Die Architektur
Die Wohnhausanlage besteht aus fünf frei stehenden Baukörpern mit zwei bis drei Geschoßen, die parallel und senkrecht zur Gobergasse auf einem weiträumigen Grundstück angeordnet sind. Die Freiflächen sind mit einfachen Mitteln als Grünanlagen gestaltet. Die lockere Baubauungsstruktur ist ebenso charakteristisch für den Wohnhaus- und Siedlungsbau der 1960er-Jahre wie die klaren und einfachen Formen der Häuser. Die niedrigen Haussockel, die glatt verputzten Fassaden und die flach geneigten Satteldächer sind typische Merkmale der Architektur jener Jahre. Form, Größe und Anordnung der Fensteröffnungen stellen ein wesentliches Gestaltungselement dar und richten sich nach der Funktion der dahinter liegenden Räume.
Der Name
Seit 1895 erinnert die Gobergasse an den ehemaligen Bürgermeister von Lainz, Franz Gober (1822-1883).
Architekten
Friedrich Pangratz - Friedrich Pangratz (1910-1997) studierte von 1928 bis 1932 Architektur an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1933 die zweite Staatsprüfung ablegte. Friedrich Pangratz war für die Gemeinde Wien vor allem in den 1950er- und 1960er-Jahren an der Realisierung zahlreicher Wohnhausanlagen beteiligt. Eigenständig entwarf er unter anderem die Wohnhäuser Fasangasse 35-37 in Wien 3 (1954/55) und Krottenbachstraße 39-41 in Wien 19 (1954/55).