Streetart im Gemeindebau
Der Wiener Gemeindebau gilt als eines der größten Freilichtmuseen des Landes. Der niederschwellige und leichte Zugang zur modernen Kunst, oft vor der eigenen Haustür oder im Grätzl, ist einzigartig. In unserer Broschüre ist eine repräsentative Auswahl von Kunstwerken abgebildet sowie Informationen zu den Kunstwerken und den Kunstschaffenden.
Es sind große Namen, die auf den Sockeln von Skulpturen und Plastiken in den Höfen der Wiener Gemeindebauten stehen, große Namen auch bei Mosaiken, Sgraffiti und Friesen, die auf den Fassaden Geschichten und Geschichte erzählen. Maria Biljan-Bilger, Eva Mazzucco, Alfred Hrdlicka, Hans Staudacher seien nur beispielhaft für die vielen namhaften Künstler*innen genannt, deren Kunstwerke die Wohnhausanlagen von Wiener Wohnen in ein Freiluftmuseum verwandeln.
Neben „Licht, Luft, Sonne“ war es in den 1920er-Jahren der Anspruch der Gemeindebauten, als Alternative zu den Mietskasernen nicht nur attraktiven Wohnraum (erstmals Innentoiletten, erstmals fließendes Wasser) zu niedrigen Mieten, begrünte Innenhöfe, Kindergärten, Bibliotheken und Veranstaltungsräume zur Verfügung zu stellen: Der kommunale Wohnbau bot zudem künstlerische Ausgestaltung mit Wandbildern, Ornamenten, Skulpturen. Bei Bauvorhaben auch Kunstwerke mitzuplanen und vorzusehen, wurde zur Tradition und zum Fundament für Kunst am Bau in Wien.
Niederschwellige Kunst
Nur konsequent, dass heute eine zeitgemäße Kunstform den Gemeindebau erobert: Streetart. Anders als bei Kunst am Bau stellt Wiener Wohnen als Eigentümerin der Gemeindebauten die „Leinwände“, also Mauerflächen, zur Verfügung. Die Honorare der Künstler*innen werden durch Dritte finanziert.

Streetart im Gemeindebau
Zum Beispiel aus Mitteln der Kulturabteilung der Stadt Wien – MA 7 wie das „Kulturlabor Gemeindebau“ von wohnpartner. Gemeinsam mit Künstler*innen werden Kunst- und Kulturprojekte von, für und mit Bewohner*innen geschaffen. Einige dieser Projekte widmen sich der Streetart. Oder große Streetart-Festivals wie Calle Libre, die die internationale Streetart-Szene nach Wien holen und sich über Sponsoring finanzieren.
Oft sind es auch Einzelinitiativen, gefördert von Organisationen, die den Gemeindebau als Freiluftatelier für sich entdecken. Anders als den – immer illegal – auf Gebäude gesprühten Tags liegt den Murals der Streetart-Künstler*innen ein Vertrag mit Wiener Wohnen zugrunde, der den Künstler*innen den Bestand ihrer Werke für zumindest zwei Jahre zusichert.
Die Broschüre „Streetart im Gemeindebau“ versammelt eine Auswahl dieser Murals nationaler, internationaler und lokaler Größen der Streetart-Szene wie etwa Frau Isa, Naskool oder Alex Senna (um nur einige zu nennen), die in den letzten Jahren auf Wiener Gemeindebauten entstanden sind.